Frau_kocht_mit_effizientem_Kocher | turn_to_zero

Verteilung von effizienten Öfen an ländliche Haushalte

Fakten zum Projekt

 

Projekttyp: Energieeffizienz, Land- und Forstwirtschaft 

Projektstandort: Äthiopien

Projektstandard: BOKU

Projektstart: 2024

Im Kampf gegen den Klimawandel sind wir in Kooperation mit der Caritas und der Universität für Bodenkultur in Wien mit einem eigenen Klimaschutzprojekt in Äthiopien vertreten. Durch das GREEN PATH-Projekt werden effiziente Kocher an ländliche Haushalte in Ost-Shoa verteilt und somit der Gebrauch von Brennholz vermindert. Das führt zu verringerten Treibhausgasemissionen, fördert die nachhaltige Nutzung von Land und natürlichen Ressourcen und verbessert die Lebensbedingungen der ländlichen Haushalte in den Zielgemeinden. 

Emissionen ausgleichen

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Das Projekt

Drei Milliarden Menschen in den ländlichen Gebieten der Entwicklungsländer sind zur Deckung ihres Energiebedarfs nach wie vor auf Biomasse angewiesen, und weniger als ein Drittel dieser Menschen hat Zugang zu verbesserten oder sauberen Kochern. Dieser fehlende Zugang zu sauberer Energie führt zu Armut und Geschlechterungleichheit. Weltweit werden jährlich mehr als 1 Milliarde Tonnen (Mt) Biomasse zum Kochen verwendet. Drei Viertel dieses Verbrauchs entfallen auf das Kochen und Heizen mit traditionellen Methoden.

In Äthiopien stammen mehr als 90% der verbrauchten Energie aus Biomasse, jedoch verwenden 98% der in ländlichen Haushalten hauptsächlich aus Brennholz und Holzkohle. Da Holz zunehmend knapper wird, werden Ernterückstände und Dung verwendet. Die Verfügbarkeit von Netzstrom bleibt marginal. Abholzung und Schädigung der Wälder sind in den ländlichen Gebieten Afrikas zu einem großen Problem geworden, da die Nachfrage nach Holz für die Energieversorgung der Haushalte die verfügbare erneuerbare holzige Biomasse weit übersteigt. Durch die Verringerung des Brennholzverbrauchs reduziert die Projektaktivität daher die Treibhausgasemissionen, die durch die Verwendung nicht erneuerbarer Biomasse entstehen.
 
Das GREEN PATH-Projekt umfasst die Verteilung von energieeffizienten Kochherden an ländliche Haushalte. Die Mehrheit der Haushalte in ländlichen Gebieten kocht über offenen Feuerstellen. Dies führt zu einem erheblichen Bedarf an Brennholz, der größtenteils auf den ineffizienten Verbrennungsprozess zurückzuführen ist. Auch die Luftverschmutzung in Innenräumen stellt ein großes Gesundheitsrisiko dar. Um dieses Problem zu bekämpfen, wird im Rahmen dieses Projekts der Zugang zu kostengünstigen, energieeffizienten Herden ermöglicht, die wesentlich weniger Holz verbrauchen als offene Feuer. Die Verbesserung des Verbrennungsprozesses mit verbesserten Kochherden (ICS) führt zu erheblichen Effizienzsteigerungen (bis zu 67%) und zu einer Reduzierung klimarelevanter Emissionen. Ein verstärkter Einsatz von ICS in Äthiopien kann zu erheblichen Einsparungen an Brennholz (bis zu 233,2 PJ/Jahr) führen und somit einen wichtigen Beitrag zur menschlichen Gesundheit, zu nachhaltigeren Nahrungsmittelsystemen und Ökosystemdienstleistungen leisten.

Darüber hinaus verfolgt das GREEN PATH-Projekt einen Ansatz des Landschaftsmanagements, indem es nachhaltige Wechselwirkungen zwischen Landnutzungspraktiken, natürlichen Ressourcen, Ökologie und dem Schutz der ländlichen Lebensgrundlagen fördert. Das Projekt zielt darauf ab, klimafreundliche, nachhaltige landwirtschaftliche Praktiken zu fördern, um die landwirtschaftlichen Lebensgrundlagen zu verbessern und die Entwaldung und Bodenerosion durch die Einführung nachhaltiger Landbewirtschaftungspraktiken zu bekämpfen. Um ein nachhaltigeres Landnutzungssystem zu erreichen, ist es notwendig, die nachhaltige Nutzung von Biomasse zu fördern und Ineffizienzen zu minimieren.

Die Rollenverteilung ist klar geregelt. turn to zero ist überwiegend für den Vertrieb und die Vergabe der eingesparten Emissionen zuständig. Die Umsetzung vor Ort übernimmt die Caritas in Meki. Sie wird von der Caritas Vorarlberg koordiniert und regelmäßig kontrolliert. Zusätzlich wird das Projekt nach Klimaschutzstandards der Universität für Bodenkultur in Wien durchgeführt. So kann der Erfolg des Projektes sichergestellt werden.
Das Projekt trägt zu folgenden Sustainable Development Goals (SDG) bei:
SDG1
Keine Armut
Die Einrichtung und Ausstattung von 145 neuen SILC-Kreditsparvereinen verbessert die Lebensbedingungen von 3.890 Haushalten durch Diversifizierung der Einkommensquellen und Zugang zu Kapital.
SDG 3: Gesundheit und Wohlergehen
Gesundheit und Wohlergehen
Es werden 3.890 Haushalte mit 2 Biomasse-ISC ausgestattet, um unter anderem Luftverschmutzung in Innenräumen zu reduzieren.
SDG5
Gleichstellung der Geschlechter
1.045 Frauen können an Alphabetisierungskursen für Erwachsene teilnehmen.
SDG 13: Klimaschutz
Klimaschutz
Es werden 3.890 Haushalte mit 2 Biomasse-ISC ausgestattet, um unter anderem den Energieverbrauch und Treibhausgasemissionen zu reduzieren.
SDG 15: Leben an Land
Leben an Land
300 Haushalte werden geschult und mit notwendigem Werkzeug ausgestattet, um 150 ha von Erosion bedrohtes Ackerland mit Bäumen zu stabilisieren.
SDG 17: Partnerschaften für die Ziele
Partnerschaften für die Ziele
Vernetzung und Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Partnern und Organisationen in Österreich und Äthiopien (CFK, TTZ & Partner, MCS, BOKU, etc.)
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Die Haushalte erzeugen mit Biomasse (Holz und Kuhdung) Energie. © Caritas

Gemüsegarten | turn to zero

Familien werden beim Anbau von Gemüsegärten unterstützt. © Caritas

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Der energieeffiziente Mirt-Herd wird vor allem für das Zubereiten des typischen Fladenbrotes verwendet. © Caritas

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Der energieeffiiziente Tikkil-Ofen wird vor allem für die Wasser-, Tee- und Kaffeezubereitung verwendet. © Caritas

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Typischer Haushalt im Projektgebiet © Caritas