Vorarlberg Waldschutzprojekt

Vorarlberger Wälder als natürliche CO₂-Senken

Fakten zum Projekt

 

Projekttyp: Vorratserhalt, Vorratsaufbau bzw. Kombination

Projektstandort: Vorarlberg, Österreich

Projektstandard: SILVACONSULT® Forest Carbon Standard ISO 14064-2

Projektstart: 2022

Der Klimawandel stellt unsere Wälder vor erhebliche Herausforderungen. Dadurch wird die Waldbewirtschaftung zunehmend aufwändiger und zeitintensiver. Mit den zusätzlichen Einnahmen durch das vorliegende Projekt werden gezielt Maßnahmen ergriffen, um die Wälder an die veränderten Bedingungen des Klimawandels anzupassen, das Ökosystem Wald zu schützen und die CO₂ -Sequestrierung zu fördern.

Emissionen ausgleichen

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Das Projekt

Die fünf Wald-Klimaschutzprojekte in Vorarlberg erstrecken sich über 12.836 Hektar und spielen eine entscheidende Rolle bei der Erhaltung der Biodiversität, der Stärkung der Kohlenstoffsequestrierung und der Förderung nachhaltiger Forstwirtschaft in der

Region. Die Projektwälder des Stand Montafon, der FBG Klostertal, der FBG Jagdberg, des Waldes der Stadt Bludenz und der Stadt Dornbirn bieten einen einzigartigen Lebensraum für Pflanzen und Tiere. Sie sind nicht nur entscheidend für den Schutz vor Naturgefahren wie Lawinen und Hochwasser, sondern auch für die Erhaltung der Trinkwasserqualität von großer Bedeutung.

Die naturnahe Bewirtschaftung fördert die Biodiversität und strebt stabile, den jeweiligen Standorten angepasste Mischbestände an. Sie tragen dazu bei, natürliche Prozesse im Wald zu unterstützen, wie die Bildung von Totholz, Bruthöhlenbäumen und natürlicher Waldverjüngung.

Insgesamt spielen die Wälder eine unverzichtbare Rolle im globalen Beitrag zum Klimaschutz, indem sie Kohlenstoff binden, die Ökosysteme stabilisieren und die Umwelt schützen. Dies trägt zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen bei und hilft, die Erderwärmung einzudämmen. Diese Wälder sind von unschätzbarem Wert für kommende Generationen und den globalen Klimaschutz.


Maßnahmen

Über die 30-jährige Laufzeit der Projekte hinweg wird erwartet, dass die Gesamtkapazität des Projekts zur Kohlendioxidspeicherung mehr als 1.325.820 tCO₂e beträgt. Die Waldbesitzer:innen nutzen die zusätzlichen Einnahmen, um einen klimaresilienten Wald zu schaffen. Hierzu werden Baumarten gepflanzt, die den Herausforderungen des Klimawandels standhalten können und gleichzeitig zur Verjüngung des Schutzwaldes beitragen. Zudem wird durch neue Erschließungen die Bewirtschaftung vereinfacht und durch eine intensivere Bewirtschaftung können Kalamitäten und Windwürfe besser bewältigt werden.

Das Projekt trägt zu folgenden Sustainable Development Goals (SDG) bei:
SDG13
Maßnahmen zum Klimaschutz
Die nachhaltige Bewirtschaftung unserer Wälder stärkt ihre Widerstandsfähigkeit und sichert ihre Fortbeständigkeit für kommende Generationen. 
SDG14
Leben unter dem Wasser
Die Wälder tragen dazu bei, unsere Wässer zu klären und zu erhalten, was letztendlich zur Sicherung der Gesundheit unserer Ökosysteme beiträgt.

 

SDG15
Leben an Land
Durch die großflächige Bewaldung vieler Gebiete gewährleisten wir die langfristige Gesundheit der Wälder für kommende Generationen und schützen diese vor der Ausbreitung städtischer Bebauung.
Vorarlberger Waldschutz | turn_to_zero

© Tree.ly

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Qualitäts-bewertung


Dauerhaftigkeit

Die Projekte müssen über Generationen hinweg geplant und umgesetzt werden, um einen klimaresistenten Wald zu schaffen und aufrechtzuerhalten.

Die Projektlaufzeit von 30 Jahren kann bei Bedarf verlängert werden. Die direkt in den Wald investierten Einnahmen ermöglichen forstliche Maßnahmen wie Aufforstung, die Aufarbeitung von Extremwetterereignissen und die Entwicklung neuer Straßen und Wege. Dies trägt zur dauerhaften Bewahrung des Waldes und zur effektiven CO₂-Speicherung bei.


Zusätzlichkeit

Die Zusätzlichkeit des Projekts wird durch das freiwillige Engagement der Waldbesitzer:innen gewährleistet, einen bestimmten Anteil des gesamten Holzvorrats zu erhalten. Dieser Wert wird als wissenschaftlich optimales Niveau festgelegt. Ohne die zusätzlichen Einnahmen aus diesem Projekt würden die zusätzlichen Maßnahmen zur Sicherstellung eines klimaresistenten Waldes höchstwahrscheinlich nicht stattfinden. Die Unterstützung dieser Projekte trägt dazu bei, einen langfristigen Beitrag zum Schutz des Ökosystems zu leisten und den Wald klimaresistent zu machen.


Messung

Die Werte der Baseline wurden auf ihre Anwendbarkeit im Kontext des Projekts geprüft. Sie stammen aus dem forstwirtschaftlichen Kontext von Österreich und der Schweiz und entsprechen guten, wissenschaftlich gestützten forstwirtschaftlichen Praktiken.

Die Zuverlässigkeit der Messungen wird durch eine Vor-Ort-Prüfung zu Beginn des Projekts weiter erhöht. Während der Prüfung wurden Waldflächen in allen Entwicklungsstadien vom TÜV Austria inspiziert. Darüber hinaus wurden allgemeine forstwirtschaftliche Maßnahmen sowie potenzielle Risiken und Bedrohungen für den Wald betrachtet, um die aktuellen Bedingungen und zukünftigen Entwicklungen unter Berücksichtigung der forstwirtschaftlichen Maßnahmen zu bewerten. Die Überprüfung der Holzerntemengen erfolgt über die jährliche Holzeinschlagsmeldung. Die Waldbesitzer:innen haben einen Maßnahmenplan erstellt, der jährlich von einer unabhängigen Drittpartei überprüft wird, um die Umsetzung sicherzustellen.


Risikominderung

Die naturschutzorientierten Projekte umfassen einen 10% Risikopuffer, um das erhebliche Risiko von verschiedensten Störfaktoren zu berücksichtigen. Dazu gehören Herausforderungen wie starke Borkenkäferbefälle und eine Vielzahl von Extremwetterereignissen, darunter trockene Sommerperioden, Erdrutsche, starke Regenfälle und Windwurf.

Die Risiken werden durch die Umsetzung von Maßnahmen zur Schaffung eines klimaresistenten Waldes gemindert. Dies umfasst eine verbesserte Erschließung der Waldgebiete und die Pflanzung widerstandsfähiger Baumarten. Die Pflanzung neuer Baumarten führt zu einem vielfältigen und zukunftssicheren Wald.