Das Projekt schließt mehr als 100 Hirtenhaushalte von vier Hirtengruppen (Hongor Ovoo heseg, Ikh Am heseg, Dert heseg, Dulaan Khairkhan) in den mongolischen Bergen, Steppen und Wüstensteppen ein. Die Hirten verfügen über geringe Einkommen und sind auf ihren Viehbestand und natürliche Ressourcen angewiesen. Die Gruppen bewirtschaften ca. 70.000 ha Weideland, das mehrheitlich degradiert ist. Ursache sind vier Hauptfaktoren: Erstens führen die Gruppen einen sesshafteren Lebensstil als ihre Vorfahren. Zweitens haben die Familien größere Herden, die das Weideland übernutzen. Drittens stehen Weideflächen in der Nähe von städtischen Einrichtungen und Märkten unter besonders hohem Druck, da dort migrierende Hirten aus dem ganzen Land aufeinandertreffen. Schließlich konkurrieren die Hirten mit einer steigenden Anzahl Minen in der Region um natürliche Ressourcen.
Um diese Entwicklung aufzuhalten, setzt das Projekt mehrere Maßnahmen um: Die Hirten erhalten Direktzahlungen für Ökosystemdienstleistungen (PES) als Gegenleistung für ihren Beitrag zur CO₂-Sequestrierung und zum Erhalt von Biodiversität. Damit werden Anreize für die Hirten geschaffen, das Landmanagement zu verbessern und den Überweidungsdruck zu reduzieren, indem sie weniger Tiere halten und häufiger umziehen. Darüber hinaus unterstützt das Projekt die Hirten dabei, ihre traditionellen Gruppen namens "Hesegs" zu stärken. Dies ermöglicht, Ressourcen und Kompetenzen zu bündeln und fertige Produkte anstelle von Rohprodukten zu verkaufen. So erzielen die Hirten höhere Preise und ein besseres Einkommen. Die vielfältigeren Einkommensquellen tragen dazu bei, die Lebensqualität der Hirten zu verbessern. Darüber hinaus werden Hirten eingebunden, um gemeinsam Lebensräume und wichtige Wildtierarten wie mongolische Gazelle, Steinbock, Rothirsch, Murmeltier und den Saxaul-Wald zu schützen. Weitere Maßnahmen wie lizenzierte Holzgewinnung, Pflanzen von Setzlingen und Biodiversitätsstudien unterstützen dieses Ziel zusätzlich.
Das Projekt wurde im Anschluss an ein Forschungsprojekt der Universität Leicester (UK) ins Leben gerufen und wird in Zusammenarbeit mit der Mongolian Society for Range Management (MSRM) durchgeführt. MSRM ist eine international anerkannte NGO, die seit 2007 zahlreiche Projekte und Programme mit Gemeinden und Hirtengruppen erfolgreich durchführt. Mit den CO₂e-Geldern werden Hirtengruppen für ihre Leistungen zum Schutz des Weidelands, das Pflanzen von Bäumen und gemeinschaftliche Produktion und Marketing von Endprodukten bezahlt.