Zehntausende effiziente Kocher wurden bisher dank dem Projekt in ländlichen Haushalten in Gemeinden in der Nähe des Kakamega Waldes in West-Kenia installiert. Dieser Regenwald ist Kenias letzter übrig gebliebener indigener Wald und beherbergt eine immense Vielfalt an einzigartigen und bedrohten Tieren und Pflanzen. Der nördliche Teil ist geschützt und gehört zum Kakamega Nationalpark. Trotz des geschützten Status ist der Regenwald aufgrund seiner attraktiven Ressourcen ernsthaft beschädigt. Die Region, die den Wald umgibt, ist eine der dichtest bevölkerten ländlichen Regionen der Welt – über 500 Einwohner leben auf einem Quadratkilometer – und 90 Prozent der Leute sind abhängig vom Feuerholz und der Existenzgrundlage des Regenwaldes. Der Kakamega Wald hat fast 50 Prozent an Fläche verloren seit 1933.
„Ich bin glücklich. Bevor ich den Kocher hatte, musste ich jeden Tag in den Regenwald, was ein 15-20 Kilometer langer Marsch ist mit all dem schweren Holz auf dem Kopf.“
Susan Muyanzi, 33 Jahre alt, Mutter von 2 Kindern, wohnt im Dorf Lusero in Kakamega, Kenia
In den Haushalten der Projektregion wurden bisher traditionelle offene Drei-Steine-Feuerstellen zum Kochen benutzt. Frauen und auch Mädchen verbrachten durchschnittlich 15 Stunden pro Woche mit Feuerholz sammeln im nahen Regenwald. Die Armutsrate in der Region um den Kakamega Wald ist über 60 Prozent und die Arbeitslosenquote über 25 Prozent. Daher wurde eine einfache, erschwingliche und lokal produzierte Kochertechnologie gesucht, um den Holzverbrauch zu reduzieren und damit die Biodiversität und die einmalige Vegetation des Regenwaldes zu schützen und den CO₂e-Ausstoß zu verringern. Heute sind über 90 Prozent der Haushalte in 3-5 Kilometer Entfernung des Regenwaldes in Besitz eines effizienten Kochers – ein Riesenerfolg!
Dieser natürliche Keramikkocher ist 35-50 Prozent effizienter als die bisherige offene Feuerstelle. Lokale, unabhängige Frauengruppen stellen die Kocher her. Der myclimate Projektpartner vor Ort kauft den "Potter groups" die Kocher ab und verkauft und installiert diese zu einem reduzierten Preis in den Haushalten.
„Als alte Frau bin ich froh, dass meine Töchter und deren Töchter nicht mehr die rauchigen Drei-Steine-Kochstellen ertragen müssen, mit denen ich ein Leben lang gelebt habe.“
Mama Fridah, Kakamega, Kenya.
Überdies werden lokale Arbeitsstellen geschaffen, die Frauen und Mädchen sind weniger den schädlichen Rußpartikeln der offenen Feuerstellen ausgesetzt und müssen weniger Holz sammeln. Die freigesetzte Zeit nutzen die Frauen für ein Zusatzeinkommen wie Bienenzucht oder Kamillenprodukte. Mit solch kleinen Geschäftsmodellen kommen die Leute im ländlichen Kenia auf eigene Füße – immens wichtig für eine Zukunftsperspektive im eigenen Land.
Das Projekt „Stoves for Life“ wird von der amerikanisch-kenianischen Organisation ECO2librium entwickelt und umgesetzt. 2018 wurde ECO2librium abermals als Best for the World NGOs von Bcorp ausgezeichnet und als Changemaker.